Donnerstag, 28. August 2008

Die Roten Brigaden

Die Organisations- und Handlungsform der Roten Brigaden war geradezu eine Einladung an sämtliche legalen, halb- und illegalen Staatsschutzorgane, sich einzumischen. Besser gesagt: verdeckt mit zu mischen. Die Infiltrierung der Roten Brigaden (und ähnlicher Organisationen) durch diese Organe ist inzwischen evident.

Die terroristische Form ist die Form der bürgerlichen und nationalen Revolution. Sie hatte ihren Nutzen. Aber sie ist für den Sozialismus/Kommunismus politisch und ethisch konterproduktiv.

Die der staatlichen Repression unterworfenen Mitglieder der Roten Brigaden sind zu bedauern. Eine menschliche Solidarität mit ihnen ist angebracht. Politisch müsste aber die größtmögliche Distanz zu ihnen gewahrt werden.

Sie waren Kämpfer, sie sind Gefangene und teilweise Zerschlagene. Sie waren aber keineswegs - was sie subjektiv empfinden mögen, muss hier nicht zur Debatte stehen, das ist ihre Sache - Akteure und Opfer des Sozialen Krieges (des Klassenkampfes) zwischen dem globalen Kapital und der globalen Klasse der Lohnarbeiter.

Sie waren im Gegenteil - und diejenigen, die die alten Mystifikationen und Lügen wiederholen sind es weiterhin - Akteure im Kampf der verschiedenen Fraktionen des Kapitals unter sich. Eine Gang des Kapitals bekämpft eine andere. Mehr ist das nicht. Mit der Emanzipation der Menschen vom Kapital und Staat hatte und hat das nichts zu tun.

Denn man sollte die ihre Aktionen orchestrierenden Phrasen (Proletariat, Revolution, die rote Farbe, der Stern mit fünf Zacken, Kommunismus usw.) genauso wenig ernst nehmen, wie ähnliche Verlautbarungen aus der ehemaligen Sowjetunion oder von Seiten Nord-Koreas.

Dass die Ex-Brigadisten und ihr Anhang das nicht einsehen wollen, mag verständlich sein, denn das Haften an ihrem falschen Selbstbild lässt ihnen wohl keine andere Chance.

Ihre Lügen weiterhin zu akzeptieren, das sollte man nicht (mehr) tun.

Dies ist eine Entgegnung auf einen Artikel bei indymedia:

http://de.indymedia.org/2008/08/225513.shtml