Montag, 29. Dezember 2008

Gaza, Athen

In Athen fand eine Demonstration u.a. der KKE („Kommunistische Partei Griechenlands“) zu den blutigen Aktivitäten des zionistischen Staates in Gaza statt. Es ist stark zu vermuten, dass der Inhalt der Demo auch von der überwiegenden Anzahl der „anarchistischen“ und „unpolitischen“ Aufständischen der letzten Wochen geteilt wird, von dem am Anfang des Videos zu sehenden Herunterreisen der israelischen Flagge vom Mast der Botschaft Israels ganz zu schweigen (wg. action).





Sonne der Gerechtigkeit




Es ist immer gut, in Zusammenhängen zu denken, also nicht: Gestern nur Athen (riots!), heute nur Gaza (Sharon do it again, ich meine "Sabra und Schatila", oder Intifada!)

Israel ist übrigens kein faschistischer Staat, sondern es ist der demokratischste Staat des Nahen Ostens. Zweifelsohne. Demokratie ist jedoch nichts anderes als eine besondere Herrschaftsform des Kapitals – inklusive Rassismus, Ausschluss von Teilen der Bevölkerung, Religion, Folter und Mord.

Israel kämpft gegen die Hamas, d.h. derzeit insbesondere gegen die Bevölkerung im Ghetto von Gaza. Und die Hamas kämpft gegen den zionistischen Staat, samt seiner Bevölkerung (seinen Untertanen). Allerdings ist Israel in der Lage eine derart große Anzahl von Menschen innerhalb weniger Stunden zu töten, dass einem schon der Atem stocken kann.

Wahrscheinlich müssen die Palästinenser in Gaza der israelischen Armee dafür auch noch dankbar sein, dass sie dort keine sauberen Miniatombomben einsetzt. Gegen die palästinensischen Kassam-Feuerwerkskörper wäre das sicherlich auch angemessen, man müsste nur Angela Merkel um eine entsprechende Stellungnahme bitten.

Große Teile der Bevölkerungen unterstützten tragischerweise die Anstrengungen ihrer Machthaber die jeweils anderen so stark zu schädigen, wie dies für erforderlich gehalten wird und möglich ist. Israel verfügt dazu über die effektivsten Mittel.

Beide Mächte werden so lange miteinander kämpfen, so sieht es wenigstens aus, bis einer von beiden den anderen restlos beseitigt, was aber noch dauern kann. Das von den Menschen dort selbst verursachte und das über sie gekommene Leiden wird sich fortsetzen. Das Kapital, der Staat, die Nation, die Religion herrschen – die Ergebnisse sind schreckenerregend und das nicht nur in Palästina.

Es wäre ein Fehler Israel zu verdammen und seine Feinde zu loben und umgekehrt. Allerdings dürfte Israel hinsichtlich Heuchelei, Selbstgerechtigkeit und aggressivem Zynismus in der globalen Liga für solche Sachen ganz oben angesiedelt sein.

Ananda

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Sveriges Arbetares Centralorganisation (SAC)


Mordversuch an Mitgliedern der syndikalistischen Gewerkschaft SAC in Schweden


1999 ermordeten Nazis den Syndikalisten Björn Söderberg. Nun haben sie es wieder versucht. Zwei SyndikalistInnen aus Stockholm – einer von ihnen ein ehemaliges Mitglied des Lokalausschusses Stockholm – und ihre knapp dreijährige Tochter waren gezwungen, von ihrem Balkon im dritten Stock eines Wohnhauses in Sicherheit zu klettern, nachdem Nazis ihre Wohnung angezündet hatten.


Vor einem halben Jahr wurden die Namen und Bilder von SAC-Angehörigen auf der offen nazistischen Website Info 14 veröffentlicht. Die Leute hinter der Website sind die gleichen, die den Salemfonds betreiben, eine Gruppe, die jeden Dezember den Naziaufmarsch in Salem, in der Nähe Stockholms, organisiert. Der Salem-Marsch ist das größte jährliche Nazi-Treffen Nordeuropas.

Kurz vor neun Uhr abends am Montag, den 1. Dezember, hörten unsere GenossInnen wie eine Flüssigkeit in den Vorraum ihrer Wohnung gegossen wurde: 'Ich sah, wie jemand eine klare Flüssigkeit durch den Briefschlitz in unsere Wohnung gieß. Am Geruch erkannte ich, dass es Benzin war. Ich schrie so laut ich konnte: 'Wir haben ein Kind hier drinnen!' Es war unmöglich, dass sie das nicht hörten. Eine Sekunde später zündeten sie das Benzin an.'

Die Familie hatte ihre Winterkleidung im Vorraum und so breitete sich das Feuer unmittelbar in die Küche und ins Wohnzimmer aus. Es war unmöglich, sich durch die Türe zu retten: 'Es gelang uns, unsere Tochter zu unseren Nachbarn hinunterzureichen, auf den Balkon unter uns. Wenn sie uns entglitten wäre, wäre sie jetzt tot.'

Die Eltern schafften es dann, auf denselben Balkon hinunterzuklettern. Hinter ihnen zerstörte das Feuer ihre Habe, ihre Erinnerungen, ihr Zukunftspläne.

Unsere KollegInnen und ihre Tochter blieben wie durch ein Wunder unverletzt – aber das ändert nichts daran, dass jemand versucht hat, sie gezielt und kaltblütig umzubringen.

Die Polizei geht davon aus, dass die Attacke politisch motiviert war und von denselben Leuten verübt wurde, die zwei Tage zuvor das libertär-sozialistische Kulturzentrum Cyklopen in Högdalen, einem Vorort von Stockholm, abgebrannt hatten. Der Anschlag wurde als Brandstiftung mit Tötungsabsicht klassifiziert.

Unsere angegriffenen KollegInnen waren in ihrer Gewerkschaftsarbeit besonders im Kampf gegen Rassismus und Klassenunterschiede engagiert. Für die Nazis schien dies Grund genug, sie mit dem Tode zu bestrafen.

Ola Brunnström vom SAC-Arbeitsausschuss erklärt: 'Die Leute, die den Aufmarsch in Salem organisieren, sind keine harmlosen Menschen mit etwas anderen Ansichten. Sie sind ideologisch überzeugte Nazis, die offensichtlich im Namen ihrer Sache des Mordes fähig sind.'

Am Samstag werden die Leute, die versuchten, unsere GenossInnen zu töten, den diesjährigen Aufmarsch in Salem veranstalten. Die SAC ruft alle dazu auf, bei der Gegendemonstration teilzunehmen, die um 12 Uhr von dem Netzwerk gegen Rassismus in Salem organisiert wird.

Wenn wir den Nazis nichts entgegenstellen, werden wir nicht wissen, wen sie als nächstes angreifen werden!

SAC-Arbeitskommittee

För en radikaliserad klasskamp!

Leve den internationella solidariteten!

Ananda